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Die Feuerwehr braucht Nachwuchs

 

Quelle: Südkurier 21.08.2012

 

Alarm bei den Feuerwehren auf dem Land! Vor allem den kleinen Wehren auf den Dörfern, wo die Feuerwehr oft auch eine klassische Vereinsrolle spielt und seine fachliche Rolle mit gesellschaftlichen Aspekten kombiniert, fehlt der Nachwuchs.

Schuld daran ist der Wandel in den bürgerschaftlichen Strukturen, der den klassischen Hobby-Vereinen Probleme bereitet und damit nun auch immer mehr den Feuerwehren. Hinzu kommt, dass viele junge Menschen beruflich deutlich stärker strapaziert sind als früher und viele Berufstätige zur Arbeit oft weite Strecken auspendeln. Das wird zum Hindernis für ihr Engagement in der Feuerwehr, denn für den spontanen Einsatz im Brandfall stehen sie nicht zur Verfügung.

Doch jetzt werden immer mehr Feuerwehren aktiv und greifen zu neuen, offensiveren Maßnahmen, um Nachwuchs zu rekrutieren. Die Feuerwehr im Donaueschinger Stadtteil Grüningen zum Beispiel steht für diesen Aufbruch, dem Feuerlöschwesen auch im Dorf eine Zukunft zu geben.

Initiator einer bemerkenswerten Strategie ist dort der Kommandant Daniel Brandi. Mit einer Plakataktion wirbt die Grüninger Feuerwehr um neue Mitglieder.

Bereits im vergangenen Jahr gingen die Aktiven der Wehr in die Offensive. Mit einer Haustüraktion versuchten sie ihren Bestand zu stärken. Immerhin ein neues Mitglied zählt seither zur Mannschaft. Von der neuen Aktion, bei der bisher 19 Tafeln mit Abbildungen der Grüninger Mannschaft entlang der Hauptverkehrswege im Dorf angebracht wurden, versprechen sich die Floriansjünger noch mehr Aufmerksamkeit. Seit über 15 Jahren sorgt die Jugendfeuerwehr für den Erhalt der Ortsteilwehr. Ein bisher geglücktes Unterfangen, denn von den heute sechzehn Aktiven waren zehn vor ihrer aktiven Dienstzeit Mitglieder der Jugendwehr. Abteilungskommandant Daniel Brandi erfährt seit seiner Wahl im Januar diesen Jahres viel Zuspruch und Lob für die regen Aktivitäten der Feuerwehr, er wünscht sich jedoch mehr als das: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Grüningen nicht mehr Menschen gibt, die engagiert anpacken, wenn Not am Mann ist.


Die Plakat-Aktion der Grüninger Feuerwehr findet auch in der Kernstadt Beachtung. „Auch wir machen uns schon seit Jahren viele Gedanken um den Nachwuchs“, so der Donaueschinger Kommandant Markus Dold. Er kann sich sehr gut vorstellen mit Werbeoffensiven wie in Grüningen im ländlichen Raum punkten zu können und erwachsene Neuaktivisten für die Ortsteilwehren zu rekrutieren. Anders als in den Dörfern sei es im Stadtgebiet jedoch beinahe unmöglich, junge Erwachsene für die Feuerwehr zu gewinnen. „Unsere einzige Chance zur Sicherung einer ausreichenden Mannschaftsstärke bei den Aktiven“, so Dold, „liegt in der Kinder- und Jugendförderung“.

Also legen die Donaueschinger ihr Augenmerk bei der Zukunftssicherung komplett auf eine attraktive und begeisternde Jugendarbeit. „Und diese“, so Markus Dold, „kann nicht erst bei 14-jährigen Buben und Mädchen beginnen“. Die Donaueschinger bemühen sich bereits Sechsjährige an die Anforderungen in der Feuerwehr heranzuführen. In drei verschiedenen Alterstufen zwischen sechs und 17 Jahren wird gezielt auf die speziellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingegangen.

Neben gemeinschaftlichem Sport, unterhaltsamen Spielstunden und kameradschaftsfördernden Zeltlagern wird parallel versucht, Spaß und Freude an der Technik zu vermitteln.

Aber selbst dieses Bemühen um eigene Nachwuchsleute wird mittelfristig die notwendigen Mannschaftsstärken in der Feuerwehr nicht gewährleisten. Markus Dold sieht die heutige Feuerwehr als „traditionell gelagertes Unternehmen, das auf die sich verändernden gesellschaftlichen Strukturen flexibel reagieren muss“.

Doch neben der intensivierten Werbung um Nachwuchs für die Feuerwehr gibt es noch einen weiteren Ansatz, um die Sollstärke der Floriansjünger zu sichern. Berufseinpendler, die in Donaueschingen arbeiten und damit tagsüber anwesend sind, die ihren Wohnsitz aber außerhalb der Stadtgrenzen haben, sind Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in der Stadt. Sieben solche Löschmänner gibt es derzeit schon unter den 56 aktiven Mitgliedern. Gezielte Rekrutierungen innerhalb der Belegschaften vor allem großer Donaueschinger Unternehmen haben dieses Ergebnis erbracht. Damit beschränkt sich die Nachwuchswerbung bei der Donaueschinger Feuerwehr keineswegs nur auf Jugendliche.

 

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